Unkontrollierbare Tics – das Tourette-Syndrom

 

Sonderbare Bewegungen, skurrile Laute oder unangebrachte Wörter in der Öffentlichkeit – das Tourette-Syndrom ist vielen ein Begriff, doch die detaillierten Kennzeichen der Erkrankung sind häufig genauso unbekannt wie die Tatsache, dass die Störung für Betroffene massive Auswirkungen auf den Alltag haben kann.

Vor allem das Schneiden von merkwürdig anmutenden Grimassen mit gleichzeitigem Gebrauch von derben Schimpfwörtern wird in der breiten Öffentlichkeit mit dem Tourette-Syndrom assoziiert. Und wird man auch Zeug*in solcher Tics, empfindet man oft Verlegenheit, da dieses Verhalten nicht den gesellschaftlichen Normen entspricht. Hinterfragt wird dabei jedoch selten, wie es der/dem Betroffene*n selbst damit geht und wie diese Tics den Alltag negativ beeinflussen können. „Ich glaube, vielen ist einfach nicht bewusst, dass Tourette eine ernsthafte Krankheit ist, die das eigene Leben stark einschränken kann“1, wie Vanessa, die an der Störung leidet, erzählt. „Ich kann nicht Autofahren, weil ich Angst habe, dass ich einen heftigen Tic bekomme und einen Unfall baue. […] Ich kann nicht jeden Beruf lernen“2. Demnach kann die Tic-Störung Ausmaße annehmen, die es der/dem Betroffenen unmöglich machen, ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen.

Doch Ulrich Voderholzer von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde macht Mut: „Es gibt Betroffene, die sowohl motorische als auch vokale Tics haben, jedoch darunter nicht leiden“3. Somit stellt sich nun die Frage, wodurch sich das Tourette-Syndrom im Detail kennzeichnet und welche Symptome tatsächlich gängig für die Erkrankung sind.

Tics in vielfältigen Ausprägungen

Obwohl die Erkrankung sehr selten ist und in Österreich nur etwa 3.500 Personen am Tourette-Syndrom leiden (Männer sind geschätzt drei Mal öfter davon betroffen als Frauen),4 ist die Erkrankung vielen bekannt, vor allem hinsichtlich der eben genannten Symptome. Doch die Krankheitsanzeichen sind viel diffiziler und vielfältiger.

Im Generellen handelt es sich bei der Erkrankung um eine Tic-Störung, bei der Betroffene unwillkürliche Laute von sich geben oder Bewegungen vollführen, die weder einer Intention folgen noch kontrollierbar sind.5 Im Detail lassen sich die Symptome des Tourette-Syndroms wie folgt einteilen:6

  • Einfache vokale Tics
    Betroffene pfeifen beispielsweise, räuspern sich oder husten, spucken oder imitieren Tiergeräusche ohne Sinn und Zweck.
  • Einfache motorische Tics
    Des Weiteren blinzeln sie mit den Augen, runzeln die Stirn, schütteln den Kopf oder zucken des Öfteren mit den Schultern.
  • Komplexe vokale Tics
    Tics, die dieser Kategorie zugeordnet werden, sind beispielsweise die Wiederholung von selbstgesprochenen Wörtern oder das mehrmalige Nachsprechen von Wörter bzw. Sätzen. Obszöne Sprache oder das Ausstoßen von Schimpfwörtern ist dieser Art von Tics zuzuordnen, wobei diese Form jedoch nur bei etwa 15 bis 20 % der Betroffenen auftritt.
  • Komplexe motorische Tics
    Auffällige Bewegungen wie Hüpfen und Springen oder Stampfen, das Nachahmen von Tourette-Tics und obszöne Gesten fallen in diese Kategorie.

Aber woher kommen diese nicht kontrollierbaren Tics überhaupt?

Ursache, Entstehung und Krankheitsverlauf

„Man weiß, dass der Stoffwechsel im Gehirn bei Erkrankten verändert ist“7, so Kirsten Müller-Vahl von der Medizinischen Hochschule Hannover. Warum dies jedoch so sei, sei noch nicht ganz klar, wie sie festhält.8 Zumindest konnte man bereits feststellen, dass einzelne Bereiche des Gehirns bei Menschen mit der Tic-Störung anders ausgebildet bzw. durchblutet sind als gewöhnlich. Ebendiese Bereiche betreffen dabei vor allem die Steuerung und Kontrolle von Bewegungen.9

Vielfach treten die Tics schon im Kindesalter (meistens zwischen dem 4. und 7. Lebensjahr) auf und erreichen oft zwischen dem 16. und 26. Lebensjahr ihren Höhepunkt. Bei vielen Betroffenen verringern sich dann sowohl die Symptome als auch die Häufigkeit der auftretenden Tics, manche sind sogar wieder völlig beschwerdefrei. Im Generellen ist das Tourette-Syndrom jedoch nicht zur Gänze heilbar.10

Welche Faktoren genau für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich sind, ist nach wie vor unklar. Beobachtet wurde jedoch ein wiederkehrendes Auftreten der Erkrankung innerhalb von Familienverbänden, weswegen die genealogische Komponente eine gewichtige Rolle spielen dürfte. Auch psychosoziale Belastungen sowie traumatische Erlebnisse in der frühen Kindheit, der Konsum von Alkohol, Tabak oder Drogen während der Schwangerschaft sowie Komplikationen während der Geburt genauso wie bakterielle Infektionen mit Streptokokken (Scharlach, Mandel- oder Mittelohrentzündungen) stehen im Verdacht, bei Kindern ursächlich für das Tourette-Syndrom sein zu können.11

Psychische Begleiterkrankungen

Menschen mit Tourette-Syndrom berichten davon, zu spüren, wann die Tics auftreten, und können diese sogar bis zu einem gewissen Grad unterdrücken, so auch Vanessa: „In der Öffentlichkeit kann ich die Tics meistens unbewusst gut unterdrücken. Wenn ich dann aber nach Hause komme, entlädt sich alles. Manchmal kann ich sogar nicht einschlafen, weil mich die Tics wachhalten“12. Die Tics können Betroffene also derart einschränken, sodass auch die berufliche Ausübung zum Problem werden kann;13 zudem wird ihnen vom sozialen Umfeld das notwendige Verständnis mit unterstützenden Hilfestellungen nicht immer entgegengebracht, weil die Tics „nicht in ein erwartetes Verhaltensmuster passen“14, so Voderholzer. „Menschen mit Tic-Störungen sind daher nicht selten mit einem Gegenüber konfrontiert, das verlegen und verunsichert reagiert oder auch peinliches Unbehagen verspürt. Solche alltäglichen zwischenmenschlichen Situationen können überaus belastend und schmerzlich sein“15, wie er weiter erklärt. Die Folge davon – „Selbstwertprobleme bis hin zu Depressionen“16.

Unabhängig davon gehen im Generellen vermehrt weitere psychische Erkrankungen/Störungen mit dem Tourette-Syndrom einher, geschätzt nämlich bei 80 bis 90 % der von der Tic-Störung betroffenen Menschen: Etwa 50 bis 75 % leiden am sogenannten Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (kurz ADHS) oder am Aufmerksamkeit-Defizit-Syndrom (ADS), 30 bis 65 % an Zwangserkrankungen. Lernschwierigkeiten (Probleme beim Lesen, Schreiben oder Rechnen) treten bei ca. 24 % auf, Schlafstörungen bei 14 bis 26 %. Manche leiden auch an Angststörungen (etwa 19 %) sowie an einem aggressiven Verhalten sich selbst gegenüber (ca. 14 bis 33 %).17

Therapeutische Maßnahmen erforderlich

Speziell dann, wenn die Tics stark ausgeprägt sind und im Alltag massiv einschränkend wirken und mit ihnen die eben erwähnten psychischen Begleiterkrankungen einhergehen, wird eine psychotherapeutische Behandlung – immer abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse – notwendig. Vor allem die Verhaltenstherapie hat sich dabei als wirksam und symptomlindernd erwiesen, denn durch sie „können die Betroffenen lernen, ihre motorischen und vokalen Tics zu kontrollieren“18, wie Voderholzer erklärt. Erlernt wird vor allem ein besseres Gefühl für mögliche vorausgehende Tics: Eine motorische Gegenantwort zu einem Tic wird dabei angeeignet, und zwar eine zielgerichtete Bewegung, die im Alltag unauffällig bleibt. Auch Methoden zur Selbstkontrolle, die dabei helfen, einem Tic nicht zwangsweise zu folgen, werden antrainiert. So können die Tics um bis zu ca. 30 % verringert werden.19

Um das Krankheitsbild zu verbessern (und speziell im Fall von Begleiterkrankungen), kommen bei schweren Krankheitssymptomen und stark ausgeprägten Tics Medikamente – vor allem Neuroleptika20 – zum Einsatz. Diese sollen nicht nur Symptome lindern, sondern auch dabei helfen, Stress zu reduzieren. Ebendieser ist nämlich häufiger Auslöser für die Tics.21 Und im Zuge dessen können „Entspannungsverfahren – wie die Progressive Muskelrelaxation – hilfreich sein. Sie vermögen zwar nicht die Ursache zu beheben, können aber typische Auslösesituationen abmildern und innere Spannungen abbauen“22, wie Voderholzer erläutert.

Von besonderer Wichtigkeit ist weiters die Psychoedukation, und zwar sowohl für Betroffene als auch für Angehörige: Dabei wird Wissen über das Tourette-Syndrom vermittelt, das vor allem zu mehr Verständnis vonseiten des sozialen Umfeldes führen soll,23 denn „[e]in gutes Umfeld kann die Bewältigung einer Tic-Störung für Betroffene derart vereinfachen, dass eine Behandlung nicht in Betracht gezogen werden muss“24, wie Voderholzer appelliert.

Somit wird Betroffenen schon enormer Ballast von den Schultern genommen, wenn sie sich der Unterstützung ihrer Angehörigen sicher sein können. Bereits dadurch verringert sich der Stress enorm, was zu weniger schweren Tics und in weiterer Folge zu einer besseren Alltagsbewältigung führt. Deswegen muss vor allem das soziale Umfeld über die Störung informiert werden, um Verständnis entgegenbringen und somit Druck von der/vom Betroffenen zu nehmen bzw. ihren/seinen Stress zu reduzieren. Dadurch gewinnt die am Tourette-Syndrom erkrankte Person bereits an Lebensqualität, die im Zuge weiterer therapeutischer Maßnahmen auch wieder zurückerlangt werden kann.

 


1 Blasek, Volker: Erfahrungsbericht Tourette-Syndrom: So ist die Krankheit wirklich. In: heilpraxis.de. Veröffentlicht am 13.01.2020.
URL: https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/erfahrungsbericht-tourette-syndrom-so-ist-die-krankheit-wirklich-20200113505379/ [Stand: 08.07.2022].

2 Blasek, Volker: Erfahrungsbericht Tourette-Syndrom: So ist die Krankheit wirklich.
URL: https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/erfahrungsbericht-tourette-syndrom-so-ist-die-krankheit-wirklich-20200113505379/ [Stand: 08.07.2022].

3 o.A.: Tics im Erwachsenenalter: Verständnis und Akzeptanz durch Umfeld wichtig. In: neurologen-und-psychiater-im-netz.org. Veröffentlicht am 15.12.2017.
URL: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/ratgeber-archiv/artikel/tics-im-erwachsenenalter-verstaendnis-und-akzeptanz-durch-umfeld-wichtig [Stand: 08.07.2022].

4 Vgl. Koudelka, Margit: Tourette-Syndrom (Tic-Störung). In: minimed.at. Veröffentlicht am 07.02.2020.
URL: https://www.minimed.at/medizinische-themen/psyche/tourette-syndrom/ [Stand: 08.07.2022].

5 Vgl. Müller, Ingrid: Tourette-Syndrom. In: focus-arztsuche.de. Aktualisiert am 17.05.2022.
URL: https://focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/psychische-erkrankungen/tourette-syndrom-ursachen-und-symptome [Stand: 08.07.2022].

6 Vgl. Müller, Ingrid: Tourette-Syndrom.
URL: https://focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/psychische-erkrankungen/tourette-syndrom-ursachen-und-symptome [Stand: 08.07.2022] und
vgl. Koudelka, Margit: Tourette-Syndrom (Tic-Störung).
URL: https://www.minimed.at/medizinische-themen/psyche/tourette-syndrom/ [Stand: 08.07.2022].

7 Blasek, Volker: Erfahrungsbericht Tourette-Syndrom: So ist die Krankheit wirklich.
URL: https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/erfahrungsbericht-tourette-syndrom-so-ist-die-krankheit-wirklich-20200113505379/ [Stand: 08.07.2022].

8 Vgl. Blasek, Volker: Erfahrungsbericht Tourette-Syndrom: So ist die Krankheit wirklich.
URL: https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/erfahrungsbericht-tourette-syndrom-so-ist-die-krankheit-wirklich-20200113505379/ [Stand: 08.07.2022].

9 Vgl. Müller, Ingrid: Tourette-Syndrom.
URL: https://focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/psychische-erkrankungen/tourette-syndrom-ursachen-und-symptome [Stand: 08.07.2022].

10 Vgl. Müller, Ingrid: Tourette-Syndrom.
URL: https://focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/psychische-erkrankungen/tourette-syndrom-ursachen-und-symptome [Stand: 08.07.2022].

11 Vgl. Müller, Ingrid: Tourette-Syndrom.
URL: https://focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/psychische-erkrankungen/tourette-syndrom-ursachen-und-symptome [Stand: 08.07.2022].

12 Blasek, Volker: Erfahrungsbericht Tourette-Syndrom: So ist die Krankheit wirklich.
URL: https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/erfahrungsbericht-tourette-syndrom-so-ist-die-krankheit-wirklich-20200113505379/ [Stand: 08.07.2022].

13 Vgl. Blasek, Volker: Erfahrungsbericht Tourette-Syndrom: So ist die Krankheit wirklich.
URL: https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/erfahrungsbericht-tourette-syndrom-so-ist-die-krankheit-wirklich-20200113505379/ [Stand: 08.07.2022].

14 o.A.: Tics im Erwachsenenalter: Verständnis und Akzeptanz durch Umfeld wichtig.
URL: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/ratgeber-archiv/artikel/tics-im-erwachsenenalter-verstaendnis-und-akzeptanz-durch-umfeld-wichtig [Stand: 08.07.2022].

15 o.A.: Tics im Erwachsenenalter: Verständnis und Akzeptanz durch Umfeld wichtig.
URL: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/ratgeber-archiv/artikel/tics-im-erwachsenenalter-verstaendnis-und-akzeptanz-durch-umfeld-wichtig [Stand: 08.07.2022].

16 o.A.: Tics im Erwachsenenalter: Verständnis und Akzeptanz durch Umfeld wichtig.
URL: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/ratgeber-archiv/artikel/tics-im-erwachsenenalter-verstaendnis-und-akzeptanz-durch-umfeld-wichtig [Stand: 08.07.2022].

17 Vgl. Müller, Ingrid: Tourette-Syndrom.
URL: https://focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/psychische-erkrankungen/tourette-syndrom-ursachen-und-symptome [Stand: 08.07.2022].

18 Blasek, Volker: Erfahrungsbericht Tourette-Syndrom: So ist die Krankheit wirklich.
URL: https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/erfahrungsbericht-tourette-syndrom-so-ist-die-krankheit-wirklich-20200113505379/ [Stand: 08.07.2022].

19 Vgl. Müller, Ingrid: Tourette-Syndrom.
URL: https://focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/psychische-erkrankungen/tourette-syndrom-ursachen-und-symptome [Stand: 08.07.2022].

20 Neuroleptika fallen unter die antipsychotisch wirkenden Substanzen. Weil sie die Aufnahme von Innen- und Außenreizen hemmen, und die Wahrnehmungsintensität verringern, helfen sie vor allem bei Wahnvorstellungen und Halluzinationen, bei Erregungszuständen oder bei Störungen des Erlebens oder Verhaltens, so auch beim Tourette-Syndrom.
Vgl. dazu. Müller, Ingrid: Neuroleptika (Antipsychotika). In: focus-arztsuche.de. Aktualisiert am 23.08.2021.
URL: https://focus-arztsuche.de/magazin/therapien/neuroleptika-wirkung-und-nebenwirkungen [Stand: 12.07.2022].

21 Vgl. Müller, Ingrid: Tourette-Syndrom.
URL: https://focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/psychische-erkrankungen/tourette-syndrom-ursachen-und-symptome [Stand: 08.07.2022].

22 o.A.: Tics im Erwachsenenalter: Verständnis und Akzeptanz durch Umfeld wichtig.
URL: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/ratgeber-archiv/artikel/tics-im-erwachsenenalter-verstaendnis-und-akzeptanz-durch-umfeld-wichtig [Stand: 08.07.2022].

23 Vgl. Müller, Ingrid: Tourette-Syndrom.
URL: https://focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/psychische-erkrankungen/tourette-syndrom-ursachen-und-symptome [Stand: 08.07.2022].

24 o.A.: Tics im Erwachsenenalter: Verständnis und Akzeptanz durch Umfeld wichtig.
URL: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/ratgeber-archiv/artikel/tics-im-erwachsenenalter-verstaendnis-und-akzeptanz-durch-umfeld-wichtig [Stand: 08.07.2022].

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Veröffentlicht am: 17.08.2022